Invitation by Confucius Institute at Free University Berlin
 





A Speech in German
( For the opening day of Jin Dong Fang's solo exihibition )
 

by Dagmar Yu Dembski
Managing Director of The Confucius Institute at Free University Berlin 




Jin & YuLiebe Frau Jin Dongfang, sehr geehrte Frau Dr. Lommel, sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

Ich freue mich sehr, Sie heute zu der Ausstellung "Poesie der Zeichen" im Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin zu begrußen. Es ist mir eine auBerordentliche Freude und Ehre, Ihnen die Hongkonger Künstlerin Jin Dongfang vorstellen zu dürfen und Ihnen eine Einführung in ihr Werk geben zu können.

1993 präsentierte sie ihre Arbeiten in der Galerie Lommel und als ihre Bilder 1998 in Düsseldorf gezeigt wurden, hatte sich Jin Dongfang an mich in meiner Eigenschaft als Vorsitzende der "Gesellschaft fur Deutsch-Chinesische Freundschaft in Berlin" gewandt und gefragt, ob es eine Möglichkeit gebe, ihre Arbeiten in Berlin zu präsentieren. Damals hatten wir leider nicht die Voraussetzungen, um für sie eine Ausstellung zu organisieren. Doch die Abbildungen der in Bilder verwandelten chinesischen Zeichen und ihre Tuschebilder aus der chinesischen Mythologie und des chinesischen Musiktheaters blieben all die Jahre in meinem Kopf präsent. Mit der Gründung des Konfuzius-Instituts vor über einem Jahr erinnerte ich mich an Jin Dongfangs Arbeiten, und wir beschlossen, sie zu einem Gastaufenthalt einzuladen, in dem sie ihre Bilder präsentieren und in einem Kurs zu chinesischer Tuschmalerei ihre herausragende Malkunst und Erfahrung weitergeben kann.

Jin Dongfang wurde in Changzhou in der Provinz Jiangsu geboren. Die Stadt liegt an dem berühmten Kaiserkanal, ungefähr zwischen der Metropole Shanghai und der ehemaligen Hauptstadt Nanjing (oder Nanking). Sie begann ihre Ausbildung an der berühmten Kunstakademie der Provinz Jiangsu in Hangzhou. Ihr Lehrer war der international anerkannte Maler Lin Fengmian (1900-1991). Ich erzähle das, weil Lin zunächst nach Paris an die Ecole Nationale des Beaux Arts gegangen war und 1923 nach Berlin zum Studium kam, wo er von den deutschen Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel stark beeinflusst wurde. Aus der Verbindung chinesischer Formgebung mit westlichen Maltechniken, u. a. der Ölmalerei, entstand sein ganz eigener Malstil, den er auch an der Akademie an seine Studentinnen und Studenten weitergab.

Auch ihr zweiter Lehrer Professor Guan Liang (1900-1986) hielt sich eine Zeitlang in Deutschland auf und hatte großen Einfluss auf Jin Dongfangs Werk. Guan, der in jungen Jahren in Japan studiert und schon mit 24 Jahren eine viel beachtete Ausstellung mit Ölbildern präsentiert hatte, war ein Liebhaber des chinesischen Musiktheaters, das wir im allgemeinen als Pekingoper bezeichnen. Und wie Sie an der Auswahl aus dem Werk Jin Dongfangs sehen, hat sie diese Anregungen in hervorragender Weise aufgenommen und ihren eigenen Malstil entwickelt. Alle Arbeiten, die wir heute präsentieren, sind in den 90er Jahren entstanden. Es waren die politischen Entwicklungen, die zu einem Bruch in Jin Dongfangs Lebensplanung und ihrer kunstlerischen Karriere führten. 1966 ging sie nach Hongkong, wo sie einige Jahre als Dozentin für Öl-und Aquarellmalerei arbeitete. 1974 gab sie die Malerei auf und arbeitete sehr erfolgreich als Publizistin und Autorin, Sie verfasste mehrere Dramen, Romane, Werke und Texte zu moderner Kunst.

Erst 1991 nahm sie ihre künstlerische Tätigkeit wieder auf, kehrte ein Jahr spätter auch zu Besuch in ihre Heimatstadt züruck, wo ihre Bilder der Figuren aus dem klassischen Opernrepertoire mit großer Begeisterung und Anerkennung aufgenommen wurden. In den folgenden Jahren wurden ihre Bilder in China, Taiwan und Europa mit großem Erfolg ausgestellt und von Galerien und Museen angekauft.

Da das Konfuzius-Institut sich besonders der Förderung der chinesischen Sprache und Schrift widmet, haben wir die Ausstellung "Poesie der chinesischen Zeichen" genannt und an zentraler Stelle die Verwandlung des Schriftzeichens "Du" (lessen) gesetzt, da dieser Raum auch für den Chinesischunterricht genutzt wird. Jin Dongfangs Arbeiten suchen den bildhaften Charakter chinesischer Zeichen und verwandeln deren Schönheit und Ästhetik in bewegte und bewegende - im Sinne von emotional - Formen. Dabei greift sie die Zeichen auf, die in alter Zeit auf Knochen und Schildkrötenpanzern eingeritzt wurden und rituelle Bedeutung besaßen und gibt ihnen eine eigene Formensprache. Die so genannte Orakelschrift ist noch viel eindeutiger in ihrem Bildcharakter zu erkennen. Fasziniert von der Einfachheit der Strukturen und der Eleganz der Formen wecken sie starke Emotionen und vor Jin Dongfangs innerem Auge entstehen farbenstarke Bilder. Aus dieser Begeisterung kreiert sie ihre ganz eigene Zeichensprache, deren Ausdruckskraft durch die klare Farbgebung einen dynamischen Charakter erhalt. In ihrer klaren Strukturierung von Form und Farbe erweist sich das Werk Jin Dongfangs als Teil der künstlerischen Moderne. Die Reduzierung der Schriftzeichen auf ihre Grundform bis hin zur Abstraktion lassen den "chinesischen" Ursprung hinter der Form fast verschwinden.

Klarheit und Expressivität - das Merkmal ihrer Zeichenbilder setzt sich, wenn auch mit deutlich chinesischerem Charakter, in ihren Pekingopern - Bildern fort. Jin Dongfang gelingt es in wenigen Strichen, fast skizzenhaft eine Figur zu entwickeln, ihre Charakter zu verdeutlichen. Ihre fundierte Kenntnis chinesischer Mythologien, Legenden und Theaterfiguren ermöglichen es ihr, zentrale Pekingopernfiguren in bildnerische Kunst zu verwandeln. Ohne die Geschichte eines Bühnenstucks zu kennen, werden für die Betrachter die Figuren und ihre Charaktere lebendig. Helga Werle-Burger, die Direktorin des Lübecker Museums für Figurentheater, hat die ästhetische Faszination ihrer Bilder so beschrieben: "Ihr Stil besitzt die Zartheit von Wasser und lässt an Samt und Seide denken." Die Leichtigtheit der Pinslführung und die schlichten Formen entwickeln eine starke Bewegtheit mit einer Lebendigkeit, dass wir das Gefühl haben die Figuren auf der Bühne in Aktion zu sehen. Die Bilder zeigen Charaktere aus den klassischen Bühnenstücken wie "Der Päonienpavillon", "Lebewohl, meine Konkubine" oder "An der Weggabelung". Ich denke, ich habe Ihnen einen kleinen Einblick in das Werk der Hongkonger Künstlerin Jin Dongfang gegeben und möchte Ihnen allen diesen wunderbaren "Schatz chinesischer Kultur" übergeben. Frau Jin Dongfang kann Ihnen sicher viel kompetenter als ich zu den Bildern Erläuterungen geben. Sie spricht ausgezeichnet Englisch. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Betrachten der Ausstellung und ich danke Frau Jin Dongfang, dass sie die weite Reise zu uns auf sich genommen hat und uns ihr einmaliges Werk zur Präsentation gegeben hat.

Feichiang ganxie Jinlaoshe bu yuanwanl laide Bolin jubau huazhan, Xiexie!

The Capture of Exhibition
 


Photo : German artist Brigitta Zeumer (friend of Jin Dongfang) is specially came from Cologne to exhibition at Berlin.


Photo : (right) Dr. Lommel, Brigitta Zeumer, Jin Dongfang.


Photo : The opening of exhibition.


Photo : (right) Dr. Helga Burger, Jin Dongfang, Dagmar Yu-Dembski, Mr. Zhong.


Photo : (right) China Cultural Counselor Germany Mr.Dong Junxin, Jin Dongfang

 

Report by Berlin Chinese Newspaper
 



The Capture of Painting Lecture
 


Photo : Demonstrate in painting lesson.


Photo : Demonstrate in painting lesson.


Photo : Demonstrate in painting lesson.


Photo : Painting Lecture.


Photo : Gathering with student after lecture.

 

Gathering With Chinese Visa Student of Free University Berlin